Rush Hour 2
Rush Hour 2 (R: Brett Ratner, US 2001, 90min)
Don't be messing with me, Lee. I will kick your ass. I'll hit you so hard you'll end up in the Ming Dynasty. I mean it, I'll bitch slap you back to Bangkok! (James Carter)
Urlaub in Hongkong – die Stadt genießen, Füße hochlegen, ein paar Einheimische aufreißen, es hätte so schön für Detective Carter werden können. Wäre er nicht zu Besuch bei dem neugewonnenen Freund und chinesischem Kollegen Inspector Lee. Und ginge nicht dummerweise genau jetzt eine Bombe in der amerikanischen Botschaft hoch. Und wäre es nicht jener besagte Lee, dessen Vergangenheit ihm bei diesem Fall einholt und beide zu einem internationalem Geldwäschering führt.
Mittelmaß in Perfektion. So ziemlich alles an diesem Film ist durchschnittlich – aber guter Durchschnitt. Chris Tuckers und Jackie Chan ergänzen sich hervorragend, machen Spaß und tragen den Film. Und wenn man ehrlich ist, hat er ansonsten auch nichts zu bieten.
Die Story verläuft stringent nur in eine Richtung, leicht zu erkennen, schnell vorauszusagen, einfach zu vergessen. Sie packt nicht, sie fesselt nicht, ja sie interessiert noch nicht einmal sonderlich. Es geht einzig und allein um das Protagonisten-Duo, um Detective Carter und Inspector Lee, um jenes ungleiche Polizistenpaar, das sich aus einer tollpatschigen Situation befreit, nur um in die nächste hineinzustolpern.
Mit meist guten, selten nervenden Songeinlagen hinterlegt liefern die beiden ein riesiges Gag-Gewitter ab, ein Schlag folgt auf den andern, aber kaum einer trifft. Viel zu viel ist Klischee, vieles in anderen Chan-Filmen gesehen, zu viel lediglich aus dem Vorgänger übernommen. Die Neuinterpretationen sind schlicht und ergreifend nicht gut genug um dauerhaften Eindruck zu erzeugen, in vielen Situationen wird einzig und allein das Setting ausgetauscht, der Rest ist exakt gleich. Wie oft schon sah man beispielsweise Jackie Chan, nur mit zwei zufälligen Alltagsgegenständen bekleidet die Straße hinunterrennen? Bei wie vielen Gelegenheiten durfte der schwarze Mann sich seinen endlosen Highspeed-Schimpftiraden hingeben?
Nicht Fisch und Fleisch ist das ganze, lediglich eine lose Verbindung zwischen einzelnen Sketchen, welche für sich gesehen lustig anmuten, welche aber in Kombination kein größeres Ganzes ergeben. Trotzdem bleibt der Film unterhaltsam und vor allem sympathisch, kann den einen oder anderen Glanzpunkt setzen, v.a. während dem dann doch ziemlich coolen Finale, ohne aber vom Hocker zu reißen oder an den Sitz zu fesseln.
Rush Hour 2 unterhält für anderthalb Stunden. Und weitere anderthalb Stunden später ist er schon wieder vergessen.